Manchmal ist es viel wichtiger, das Richtige NICHT zu tun, als noch mehr vom Richtigen zu versuchen. Das Kontrast-Prinzip kann Dir dabei helfen.
Das Kontrast-Prinzip lässt uns manchmal Dinge besser erkennen. Zum Beispiel die schönen weißen Fließen, die durch eine dunkle Fuge abgegrenzt sind. Die Werbung nutzt diesen Effekt sehr häufig. Uns wird der gemütliche Abend in der Sicherheit des heimischen Wohnzimmer madig gemacht, weil wir nicht die richtigen Fenster haben und heute Nacht nicht vor Einbrüchen geschützt sind. Oder pünktlich zum Abendessen laufen die Spots der Welthungerhilfe um uns mit schlechtem Gewissen den Griff zur spendenwilligen Geldbörse zu erleichtern. Flauschigweiche weiße Handtücher lassen sich besser in einem schwarzen Badezimmer verkaufen und der neue schwarze Sportwagen aus deutscher Produktion sieht zwischen den quietschbunten Allerweltskutschen erst so richtig edel und "wertig" aus.
Das Kontrastprinzip wird aber nicht nur von Werbestrategen genutzt, sondern funktioniert auch in Beziehungen, egal ob im Beruf oder im privaten Umfeld. Besonders negative Beispiele sollen uns dazu motivieren das zu tun (oder zu unterlassen), was gewünscht wird. Den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie kritisch gegenüber zu stehen kann zur Folge haben, als Corona-Leugner abgestempelt und in eine gesellschaftliche Ecke geschoben zu werden, in die man gar nicht gehört. Aber der Kontrast von unserem Leben zu der Ecke, in die wir geschoben werden, wenn wir nicht "brav" sind, ist so groß, dass manch einer sich allein hierdurch davon abhalten lässt, seinem Gewissen oder seinem besseren Wissen zu folgen. "Du willst doch nicht auch SO EINER sein, oder?"
Das Kontrast-Prinzip in der Führung
Das Kontrastprinzip wird in Führungssituationen genutzt, um uns eine vermeintliche Wahl zu lassen. Die Wahl gleicht dann jedoch häufig der zwischen Cholera und Pest. Aufgrund des Kontrastprinzips wählen wir dann die am wenigsten negative Variante und tun damit genau das, was erwünscht ist. Wenn Du das nächste Mal das Gefühl hast, den Ozean mit einem Nudelsieb leer zu schöpfen, dann halte in Deinem Tun kurz inne und frage Dich, was der Sinn ist. Gibt es keinen, tu es nicht. Nerve stattdessen den Auftraggeber, bis er Dir den Sinn erklärt hat, oder die sinnlose Aufgabe einem anderen überträgt, der nicht so renitent nachfragt. Wenn wir das alle tun, dann macht irgendwann niemand mehr etwas Sinnloses, nur weil er Angst davor hat, es nicht zu tun. Und dann müssen sich diejenigen, die uns bislang mit dem Kontrastprinzip an der Nase herumführen etwas Neues einfallen lassen. In dem Sinne: "fröhliches Nichtstun und viel Erfolg bei der Suche nach dem Sinn!" Liebe Grüße aus Düsseldorf und ein schönes Wochenende, Frank Max, Coach, Autor, einfach | Macher www.Frank-Max.com
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