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AutorenbildFrank Max

Physische Stressoren – Wenn Dein Körper Dich fertig macht


physische Stressoren wie Hitze, Lärm und Gedränge

Physische Stressoren wirken über den Körper auf die Psyche. Häufig vergessen wir, dass nicht nur die Seele den Körper krank machen kann, zum Beispiel bei psychosomatischen Störungen, sondern auch umgekehrt ein kranker oder belasteter Körper der Seele zusetzen kann. Darum hatte ich im Startartikel zu dieser Beitragsreihe auch einige besonders häufige und als störend empfundene physische Stressoren aufgezählt:


Physische Stressoren

  • Lärm

  • Extremes Wetter oder Temperaturen

  • Körperliche Überanstrengung

  • Schlafmangel

  • Krankheiten oder Verletzungen

  • Um diese noch etwas näher zu betrachten, habe ich einige konkrete szenische Beispiele entwickelt:



Beispiele für physische Stressoren

Lärm: Physischen Stress durch Lärm können wir täglich erleben, in Großraumbüros, im Straßenverkehr, durch schwankende Lautstärken bei Fernsehsendungen; gerade noch flüstert der Hauptdarsteller ein wichtiges Geheimnis, schon brüllt uns ein Werbeclip an.

Die ständige Exposition gegenüber lauten Geräuschen am Arbeitsplatz oder in der unmittelbaren Umgebung kann zu erhöhtem Stress, Anspannung und weiteren gesundheitlichen Problemen führen. Seltsamerweise ist gerade der Stress durch Lärm auch noch Anlass für eine Vielzahl von zusätzlichen Konflikten. Es gibt Menschen, ja ganze Kulturkreise, die relativ unempfindlich sind gegenüber Lärm. Und es gibt Menschen, die hören das Eichhörnchen in der Birke vor ihrem Balkon niesen und murmeln leise „Gesundheit!“. Wer auf Lärm mit Stress reagiert, stößt daher oft bei Menschen, die Lärm gewohnt sind oder die Lärm zumindest nicht stört, auf Unverständnis oder gar blanke Aggression. Beispiel Restaurant: Die Eltern sind froh, dass die Kinder im Restaurant Fangen spielen, während sie sich mal ‚in Ruhe unterhalten können‘, während an drei Tischen drumherum der Blutdruck schneller steigt, als sich die Teller leeren.


Extremes Wetter oder Temperaturen: Physischer Stress durch extremes Wetter oder Temperaturen kann auftreten, wenn eine Person extremen Temperaturen ausgesetzt ist, sei es durch Hitze, Kälte oder hohe Luftfeuchtigkeit. Dies kann zu körperlichem Unwohlsein, Erschöpfung und erhöhtem Stress führen. Sind sogar rasche Temperaturwechsel zu erdulden, zum Beispiel wenn man im Süden in einen überhitzten Flieger gequetscht wird, der Start erst erfolgt, wenn auch das letzte Hemd klitschnass am genervten Urlauber klebt und dann die Maschine – gefühlt – auf den Laderaum eines Bofrost-Lieferwagens heruntergekühlt wird, reißt auch schon mal sonst gelassenen Gemütern der metaphorische Geduldsfaden.

Körperliche Überanstrengung: Situationen, in denen eine Person körperlich überfordert ist, sei es durch anstrengende körperliche Arbeit, intensives Training oder eine übermäßige Belastung des Körpers können Stress auslösen. Von Kindern kennen wir das. Erweist sich der gemütliche Spaziergang für die lieben Kleinen als Gewaltmarsch oder gerät das lange Stillsitzen beim Familienkaffee zur Qual, steigt der Pegel des Quengelmeters bis zum Auslösen der Heulboje, die Überdruck signalisiert. Erwachsene ignorieren das meist, was die lieben Kleinen ausleben, und schreiben die auftretenden Muskelverspannungen, Erschöpfung und weitere Symptome des körperlichen Stresses anderen Ursachen zu. Meist sind dann „die anderen Schuld“.


Schlafmangel: Wer regelmäßig nicht genügend Schlaf bekommt, sei es aufgrund von Schlafstörungen, mangelnder Schlafhygiene, übermäßiger (Arbeits-)Belastung oder anderen Faktoren, schadet seiner Gesundheit im Allgemeinen und seinem Nervenkostüm im Besonderen. Zudem erhöht sich das Risiko, auch auf andere Stressoren empfindlicher zu reagieren und somit dazu beitragen, noch mehr Stress zu empfinden. Dies kann zu einer Beeinträchtigung der kognitiven Funktionen, verminderter Leistungsfähigkeit und dadurch auftretende Fehler und weiteren Ärger zu einem erhöhtem Stressniveau führen.


Krankheiten oder Verletzungen: Physischer Stress kann auch durch Krankheiten oder Verletzungen verursacht werden. Zum Beispiel, wenn eine Person mit akuten oder chronischen gesundheitlichen Problemen konfrontiert ist. Manch einer ist selten krank und dann schwer genervt, wenn ihn mal eine Erkältung für ein paar Tage aus der Bahn wirft. Andere werden unter der Bürde einer langjährigen chronischen Erkrankung nach und nach mürbe und reagieren empfindlicher auf andere Stressoren, die früher keine Rolle spielten. Dies kann zu weiterem körperlichem Unwohlsein, Schmerzen und emotionaler Belastung führen, was den Stresspegel weiter erhöht.



Physische Stressoren sind ein Warnsignal

Die Evolution hat es so eingerichtet, dass wir uns in Warnstufe 1 unwohl fühlen und in Warnstufe 2 Schmerz empfinden. Wir sollen ein schädliches Verhalten unterlassen, eine belastende Situation verlassen und künftig meiden. Und dazu wurden von der Evolution praktischerweise die physischen Stressoren ‚erfunden‘. Mir fällt hierzu ein alter Spruch aus meiner ersten Therapeuten-Ausbildung ein:


Sprich Du mit ihm, auf mich hört er nicht!“ sagte die Seele zum Körper.

Darauf antwortete der Körper „Ich werde krank, dann hat er Zeit für Dich!

Augustinus von Hippo


Das nächste Mal, wenn Du bemerkst, dass Dein Körper Alarmsignale sendet, höre auf ihn. Verlasse die Situation oder verändere sie so, dass sie Dich nicht mehr belastet. Behalte dabei im Hinterkopf:


Wenn man akute (gesundheitliche) Probleme, lange genug ignoriert,

werden sie zu chronischen Problemen, die man nie wieder vergisst!

Frank Max


Was Du sonst noch über Stressoren wissen solltest, erklärt Dir mein MehrWertBuch: „Stress? No Big Deal!“





Im nächsten Beitrag geht es um Umweltbedingte Stressoren. Denn es gibt da noch so einige zu entdecken, die uns, im wahrsten Sinne des Wortes, an die Nieren gehen können. Registriere Dich für meinen Newsletter, dann verpasst Du keinen Artikel der Beitragsreihe mehr.


Herzliche Grüße aus Düsseldorf

Frank Max – Coach, Autor, einfachMACHER



 

Keyvisual auf Basis von „adult woman fanning” © Pheelings Media,

“Annoyed” © Andrii Iemelyanenko, “crowd of people” © Getty Images


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