Es ist nie zu spät, sich an einen schönen Tag zu erinnern
Manche Tage laufen echt "b.sch.ss.n" Das Schlimmste, das Du jetzt tun kannst, ist einfach ins Bett zu gehen nach dem Motto "Hauptsache, der Tag ist vorbei". Zum Glück gibt es eine sinnvolle Alternative: "safe the day".
Die Macht der Erinnerungen
Erlebnisse des Tages und Informationen, die wir aufgenommen haben, werden während des Schlafs entweder im Langzeitgedächtnis verankert, damit wir uns immer wieder daran erinnern können.
Oder sie werden ins Unterbewusstsein transportiert. Dann können wir uns zwar nicht daran erinnern, das schützt uns aber nicht davor, dass die Erinnerung uns das Leben versaut. Zum Beispiel, indem wir anfangen, uns in bestimmten Situationen schlecht zu fühlen und diese zu meiden, ohne zu wissen warum.
Egal, ob im Langzeitgedächtnis, zum Beispiel als "miesester Tag ever" oder im Unterbewusstsein als "künftig auf alle Fälle vermeiden"-Gefühl, die Erinnerung an einen miesen Tag erfüllt die Aufgabe, die ihr von der Evolution zugewiesen wurde: Unser Überleben sicher stellen, indem diese und sehr ähnliche Situationen vermieden werden.
So gehören Deine Erinnerungen wieder Dir
Damit unsere bewussten oder unbewussten Erinnerungen uns nicht durch "Vermeidung" unser Leben versauen, müssen wir verhindern, dass die Erinnerungen an einen echt miesen Tag im Langzeitgedächtnis oder Unterbewusstsein landen. Um das zu erreichen, haben die Väter des NLP die Technik "change history" (verändere die Vergangenheit) erfunden. Mit dieser werden die Erinnerungen an eine unschöne oder belastende Situation verändert. Die Veränderung einzelner Aspekte oder sogar der gesamten Situation führt dazu, dass die Gefühle, die mit der Erinnerung verbunden sind, abgemildert werden.
Eine Erinnerung, die ohne starke Gefühle abgespeichert wird,verblasst und belastet uns nicht länger.
Safe the day! Die Mentaltrainingstechnik gegen miese Erinnerungen
Mache es Dir bequem und sorge dafür, dass Du ein paar Minuten ungestört bist. Atme ein paar Mal tief und ruhig. Denke an die Situation / das Erlebnis, das Dir den Tag versaut hat (Anschiss vom Chef, Streit mit dem Partner, usw.). Überlege Dir, wie die Situation hätte anders verlaufen müssen, vor allem was Du hättest anders tun können. Spiele in Gedanken ein wenig mit alternativen Verhaltensweisen, die dazu geführt hätten, das die Situation anders verlaufen wäre. Sobald Dir eine Alternative zusagt, stelle sie Dir mehrmals hintereinander vor. Ich bevorzuge die Vorstellung, dass ich länger die Klappe gehalten hätte, statt mit einer pointierten Bemerkung die Situation weiter zu eskalieren. Eine meiner Klientinnen stellt sich immer gerne vor, den Konfliktpartner in eine große Schleuder zu setzen und im hohen Bogen in Richtung Horizont zu schießen. Es kann helfen, an der Situation nichts zu verändern, sondern etwas hinzuzufügen. Die Stimme eines Kommentators, der im Stile einer Tiersendung das Geschehen kommentiert, das voice-over einer bekannten Style-Blogerin, die kein gutes Haar am Gegenüber lässt. Oder eine Comicfigur, die den Kopf zum Bildrand hinein streckt und den Kopf schüttelt. Ich stelle mir schon mal Homer Simpson vor, der an der richtigen Stelle "Nein!" ruft, oder denke im Sinne von Loriots Benimm-Schule "ach was!". Es ist völlig egal, was Du veränderst, weg lässt oder ergänzt. Mit ein wenig Übung findest Du eine Veränderung, die für Dich funktioniert. Sobald Du eine für Dich funktionierende Variation gefunden hast, bleib dabei. Stelle Dir die veränderte, erweitertete Situation mehrmals hintereinander vor. Du wirst sehen, dass Du Dich dann zwar noch an die ursprüngliche Situation erinnerst, aber nicht mehr emotional auf diese Erinnerung reagierst. Danach kann ich nur noch sagen: schönen Feierabend und gute Nacht!
Frank Max
Coach, Autor, einfach|MACHER
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