Sprich die Sprache Deiner Kunden, DEINE lernen sie nicht, sondern gehen dort hin, wo sie sich verstanden fühlen. Klartext nutzt immer allen.
"Laber nicht!"
Hätte ich heute gerne wieder einem Ladeninhaber gesagt. Für eine kleine PR-Aktion brauchte ich einen Bilderrahmen mit einem Passepartout, um einem A4-Ausdruck (ein Dankeschön für meinen Optiker) im wahrsten Sinne des Wortes den richtigen Rahmen zu geben. Folgendes trug sich zu (ich linksbündig, "Einzelhändler" rechtsbündig):
"Guten Tag, ich hätte gerne einen Bilderrahmen
mit Passepartout, Innenmaß DinA4"
"Haben Sie einen Corona-Test?"
"Nein, verkaufen Sie nur an Negative?"
"Dann müssen Sie draußen bleiben!"
"Ist ja okay, ich will ja nur einen Bilderrahmen mit Passepartout"
"Einen Was?"
"na son Bilderhalter, mit Clickrahmen oder so"
"Mit was? Meinen Sie einen
rahmenlosen Glasbildträger?"
"Nein, ich will einen Rahmen, da hinten unten rechts
stehen sie doch, welcher hat denn Innenmaß DinA4 und
wozu gibt es ein passendes Passepartout?"
"welche Farbe?"
"Der weiße da ist schon ganz prima"
"Oder wollen Sie einen dunklen?"
"Nein, der ist prima, haben Sie auch ein passende Passepartout?"
"das ist da schon drin"
"Okay, was macht das bitte?"
"17,95 €"
"Machen Sie bitte 20 für € Ihre Bemühungen und den
Hygiene-Mehraufwand"
aber Klartext ist halt nicht jedermanns Sache.
What the F.CK???
Ganz ehrlich, das ist auch nicht das erste Mal, dass ich in letzter Zeit so einen Dialog im "Einzelhandel" führe und normalerweise streiche ich diese Betonschädel von meiner Lieferantenliste und vermehre stattdessen lieber das Vermögen von "Herrn Amazon". Aber dieses Mal ist mir aufgefallen, was in vielen Interaktionen zwischen Vertreiber und Kunde oder anderen Gesprächspartnern schief läuft: Es fehlt an Klartext.
Branchen-BlaBla statt Klartext
Manchmal erinnere ich mich an die Zeiten, als ich begann, Französisch zu lernen und mit Franzosen mein "Anfänger-Schlagloch-Französisch" zu sprechen. Wenn man nicht 100% korrekt spricht, WOLLEN die meisten einen nicht verstehen. Da ich aber gerne mit lebenden Zeitgenossen spreche und nicht alles lernen oder bis ins letzte i-Tüpfelchen studieren kann, bin ich auf die Mitarbeit des Gegenübers angewiesen.
Meine Bitte und mein Vorschlag
Sprecht, wir Euch der Schnabel gewachsen ist, aber mit Herz. Und nutzt dasselbe auch, um Euer Gegenüber zu verstehen. Wenn ich hier oder in meinen Büchern mit Fachjargon um mich werfe, hat niemand mehr Freude daran, ich auch nicht. Und was keinen Spaß macht, wird auch nicht für positive Veränderungen genutzt. Sei also auch Du bitte ein positives Beispiel und sprich aus Deinem Herzen und höre mit offenem Herzen zu. Verstehen und verstanden werden ist für uns alle viel wichtiger, als in jedem Kontext immer die richtigen Worte zu wählen, um dem Gegenüber das Zuhören zu Erleichtern und das Mitdenken zu ersparen.
Liebe Grüße aus Düsseldorf und ein schönes Wochenende,
Frank Max, Coach, Autor, Einfach | Macher
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