Loriot brachte in seinem Sketch ‚Weihnachten bei den Hoppenstedts‘ mit folgenden wenigen Worten einen in vielen Familien schwelenden Feiertags-Konflikt auf den Punkt „früher war mehr Lametta!“. So kommst Du friedlich und ohne Konflikte oder Streit durch die Feiertage.
Jede Generation erlebt die Feiertage nämlich anders. Die jüngste Generation verfolgt mit kugelrunden Augen und freudiger Erwartung die Geschehnisse bis zur Bescherung, während die Eltern sich abrackern, um passend zum Weihnachtsmenü eine fröhliche und festliche Stimmung in die Bude zu zaubern. Die Generation der Großeltern wird durch die multisensorischen Stimuli wie Weihnachtsgebäck knabbern, Tannenbaum sehen und riechen, "Oh Du fröhliche…!" hören häufig von den Erinnerungen an vergangene Weihnachten überwältigt und dann liegt es nahe, das Heute mit dem Gestern zu vergleichen. Nicht selten führt dies zu einem Disput, z.B. „War früher wirklich alles besser?“ contra „Wo soll das noch hinführen?“ und infolgedessen zu einem handfesten Streit. Das gilt es noch besser im Vorfeld zu verhindern als im Keime zu ersticken.
Ablenkung ist eine anerkannte und wirksame Streitschlichtung in Konfliktsituationen.
Da ist es praktisch, wenn man eine Ablenkung zur Hand hat, die hilft, erhitzte Gemüter abzulenken, bevor es zu spät ist.
finden sich vom afrikanischen Weihnachtsbaumschmuck bis zum unsichtbaren Gast an polnischen Festtafeln zwölf skurrile Weihnachtsbräuche. Wer es gerne etwas beschaulicher mag, findet unter https://www.ef.de/blog/language/12-weihnachtstraditionen-aus-aller-welt/ allerlei witzig-weihnachtliches vom japanischen Weihnachtshühnchen bis zur amerikanischen Weihnachtsgurke.
Auch infrage kommen Spiele. Kartenspiele, Brettspiele und die neuen "Krimi-Dinner-für-zuhause" sind eine gute Lösung. Auch Stadt-Land-Vollpfosten ist eine nette Abwechslung, es muss ja nicht gleich Sissi-Saufen sein, das endet meist nach ein paar Kurzen im Streit eh und wir wollen ja das genaue Gegenteil erreichen.
Die Ostertage sind für manche ein "Mini-Urlaub", für andere ein Besuchsmarathon, denn es ist ja Feiertagstradition, Freunde und Familie zu besuchen. Dabei kann natürlich auch einiges schief gehen. Besonders häufig treten bei solchen Zusammenkünften "kallibrierte Schleifen" auf. Das sind unbewusste automatisierte Kommunikationsmuster die garantiert zu Streit führen. Dieser Artikel erklärt Dir, wie sie funktionieren und wie Du ihnen entgehen kannst.
Wenn man so aufeinander hockt, dann wird natürlich auch kommuniziert. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass die Geschwister meiner Großmutter bei ihr zu Besuch waren, die Kinder alle friedlich am Küchentisch saßen und zusammen spielten, während sich die Eltern und Großeltern sowie Großonkel und -tanten im Wohnzimmer zuerst in Rage redeten und dann eiskalt anschwiegen.
Es sollte zwei Jahrzehnte dauern, bis ich lernte, warum Gespräche blitzschnell und mit traumwandlerischer Sicherheit eskalieren und schief gehen können.
Kallibrierte Schleifen funktionieren häufig, weil:
ein Reizthema existiert, das zufällig angesprochen wird,
Unausgesprochene oder unbewusste Konflikte bestehen,
Unterstützung von Dritten gesucht wird "sag Du ihm mal..."
Die drei häufigsten kallibrierten Schleifen sind:
Schleife 1: "olle Kamellen"
Kaum ist mal Gras über eine Sache gewachsen, kommt ein Kamel und frisst es ab. Und wenn wir das Kamel sind, das mal wieder das Gras über einer ollen Kamelle wegfressen, indem wir sie erzählen, dann ist uns sicher, dass das Gespräch zumindest schmallippig, wenn nicht gar säuerlich weitergeht.
Schleife 2: "die offene Rechnung"
Es gibt einen offenen Konflikt zwischen zwei Personen. Es kommen weitere Personen hinzu, die dann als Publikum für die Fortsetzung des Streits dienen oder, noch schlimmer, Partei ergreifen und "zum Sieg" verhelfen sollen.
Schleife 3: "Spiegelfechten"
Wenn wir etwas hören, das sich wie ein Vorwurf anhört, dann geben wir den postwendend zurück:
"Du bist doch selber...."
"Du hast doch auch schon...."
"na wenigstens mache ich nicht dauernd..."
Was als unbedachte Äußerung begann, wird durch ein Echo zum Konfliktthema.
Non-verbale Schleifen
Manchmal ist es aber nicht das, WAS wir sagen, sondern WIE wir es sagen oder was wir tun, statt "das Richtige" zu sagen, was den Konflikt auslöst:
Augenrollen, Kopfschütteln,
Zungenschnalzen, Seufzen, Räuspern,
Besteck und sonstiges auf dem Tisch herumschieben,
Gefahr erkannt, Gefahr gebannt - Schleifen auflösen Wir erkennen nur, was wir kennen. In die drei zuvor erwähnten Schleifen wirst Du nun nicht mehr hineinstolpern. Und Du wirst weitere Schleifen entdecken, jetzt, wo Du weißt, dass es sie gibt und wie sie funktionieren. Solltest Du beobachten, dass sich ein Konflikt entwickelt der vermutlich eine Kallibrierte Schleife zugrunde liegt, kannst Du diese schnell und einfach unterbrechen: Durch Ablenkung! In der vorerwähnten Familienrunde beteiligte meine Oma sich nicht, sondern ging in die Küche und setze einen Flötenkessel mit Wasser auf und setzte sich wieder zwischen die Streithähne und -hennen. Als der Flötenkessel pfiff sprang sie auf und rief "Huch! Mein Wasser kocht!" und enteilte in Richtung Küche. Getränke anbieten, einen Osterspaziergang vorschlagen, ein Osterei fallen lassen und laut lamentieren über die Schweinerei, was auch immer Dir einfällt. Nur eins darfst Du nicht tun: Inhaltlich einsteigen in die Schleife. Aber das ist ja gar nicht nötig. Lieber bekannte Schleifen (immer wenn Mama sich räuspert, fängt Papa an, sich über ihre "Intoleranz" aufzuregen) oder neu entdeckte Schleifen (wenn Peter sein Besteck symetrisch anordnet blickt Susanne demonstrativ weg, so dass Peter sich kritisiert fühlt und anfängt, an Susanne herumzumeckern) unverzüglich unterbrechen. Wie ist egal, Hauptsache schnell und thematisch neutral. Willst Du mehr wissen über Streitschlichtung und Konfliktlösung? Gerne, schau mal hier vorbei:
Liebe Grüße und fröhliche sowie friedliche Feiertage aus Düsseldorf, Frank Max, Coach, Autor, Einfach | Macher www.Frank-Max.com
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