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AutorenbildFrank Max

Vorsicht, Fremdoptimierer!

Aktualisiert: 1. Apr.


Fremdoptimierer sehen nicht, wie es wirklich ist, wie mit einer Tüte über den Kopf

Im Gegensatz zu Selbstoptimierern befassen sich Fremdoptimierer gerne damit, die Umwelt ihren Erwartungen und Bedürfnissen anzupassen.

Es muss sich etwas ändern und zwar bei Euch! Ich bin gut so, wie ich bin und bleib auch so.


Woran man Fremdoptimierer erkennt Fremdoptimierer sind häufig nicht einfach im Umgang. Sie haben meist einige Ecken und Kanten, an denen sich so mancher stößt. An ihnen liegt es jedoch nicht, im Gegenteil, sie sind ja offen für Kritik und bereit, sich oder zumindest ihr Verhalten zu verändern, also wenn es denn unbedingt notwendig ist. Allerdings scheitert das meist daran, dass die Bitte, das Feedback, die Kritik auf die falsche Weise vorgetragen wird. Solange man mit „das hättest Du aber netter sagen können“, „in dem Ton schon mal gar nicht“ oder „SO lass ich mir das nicht bieten“ beschäftigt ist, also mit dem WIE ablenkt, muss man sich mit dem WAS nicht auseinander setzen. Meist gehen Fremdoptimierer in den Gegenangriff über und berichten sofort anderen von dem ‚rüden-Rüffel-Rüpel’ und ‚stell Dir mal vor was der mir gesagt und und in welchem Ton, also da fällt Dir nichts mehr zu ein‘ meist gefolgt von einer Beschreibung, wie sie wirklich sind, bzw. glauben zu sein. Besonders fiese Fremdoptimierer stellen den Menschen in ihrem Umfeld sogar Fallen, um sich mal wieder entsprechend zu inszenieren. Sie haben dabei vergessen, wie ihr Wahrnehmungs- und Verhaltensmuster entstanden ist und was seine ursprüngliche Aufgabe war: Der Selbstschutz. Die Entstehung der Fremdoptimierung Fremdoptimierer wurden in der Kindheit häufig unterdrückt, mit Liebesentzug gestraft oder sogar psychisch missbraucht. Die Erlebnisse führten dann zur Entwicklung einer Erwartungsangst, die sie in permanenter (Abwehr-)Spannung hält. Getreu dem alten römischen Rechtsgrundsatz:

Es kann nicht sein, was nicht sein darf

wird recht rigoros und sofort gegen jede Art von (körperlicher wie seelischer) Gefährdung vorgegangen. Dazu gehört auch, Kritiker so schnell wie möglich mundtot zu machen, bevor sie etwas sagen (ausplaudern?), dass schädlich oder zumindest unangenehm sein könnte. Leben mit Fremdoptimierern Ein Fremdoptimierer als Partner:in braucht Liebe und Zuwendung, gerade dann, wenn die Luft am brodeln ist. Solange die Liebe überwiegt und man sich gelegentlich fragt, ob ein Kritikpunkt wirklich gerechtfertigt ist und der mögliche Vorteil den zu erwartenden Ärger überwiegt, kann Feedback und Kritik in homöopathischen Dosen und zum passenden Zeitpunkt geäußert werden. Die übrigen ‚Komfort-Faktoren‘ müssen individuell bestimmt werden, denn das Fremdoptimieren ist ein Überlebensmechanismus und kann nicht so einfach ausgeschaltet werden. Ein Fremdoptimierer als Mitarbeiter:in ist dagegen ein anderes paar Schuhe, um nicht zu sagen Boxhandschuhe. Feedback ist ein Führungsinstrument, das nur von schlechten Führungskräften verweigert wird und auch Kritikgespräche sind manchmal im betrieblichen Miteinander nicht zu vermeiden. Für beide notwendig ist auf beiden Seiten eine offene und vertrauensvolle Gesprächsathmosphäre, die aber schwerlich zu schaffen oder aufrecht zu erhalten ist, wenn sich ein Fremdoptimierer leicht angegriffen fühlt und gezwungen sieht, in die Verteidigungshaltung zu gehen. Diese verhindert die konstruktiv kritische Auseinandersetzung mit dem zugrunde liegenden Sachthema. Notfallstrategie für Fremdoptimierer Auch wenn es paradox erscheint, aber Fremdoptimierer benötigen Feedback öfter und in (mikroskopisch) kleinen Dosen, damit die Angst nicht zu groß wird. Denn jenseits ihres persönlichen Kipp-Punktes kann man mit ihnen nichts mehr anfangen. Noch sinnvoller ist präventives Handeln, der Aufwand, im Vorfeld mögliche Probleme zu erkennen, zu analysieren und zu verhindern/beseitigen ist oft viel geringer, als der Aufwand, jedes Mal aufs Neue die Wogen glätten zu müssen. Mitarbeiter, die zur Fremdoptimierung neigen, betraut man besser mit Aufgaben, die wenig Kritik oder sogar Anfeindung von außen ausgesetzt sind; Empfang, Kundendienst oder Beschwerdestelle sind tabu. Personalgespräche werden am besten zum Dienstende geführt, damit sich der Sturm im Wasserglas nicht zum Tsunami entwickeln kann. herzliche Grüße aus Düsseldorf Frank Max, Coach, Autor, Einfach | Macher


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